Der lange Weg zur Rohfassung – und warum es danach erst richtig losgeht

Seit vielen Jahren hatte ich den Traum, einen Roman zu schreiben. Immer wieder habe ich angefangen, Ideen gesammelt und Szenen skizziert – doch das Vorhaben blieb unvollendet. Irgendetwas hat mich jedes Mal aufgehalten, und der Roman rückte in weite Ferne. Jetzt, nach all den Jahren, habe ich es endlich geschafft, zumindest einen ersten großen Meilenstein zu erreichen: Die Rohfassung des ersten von fünf geplanten Bänden ist fertig!

Früher dachte ich immer, wenn ich die Rohfassung abgeschlossen habe, wäre das Ende der Reise in Sicht. Aber ich musste feststellen, dass ich damit noch lange nicht „fertig“ bin. Im Gegenteil – es fühlt sich eher an, als würde die eigentliche Arbeit erst jetzt beginnen.

Nachdem ich das Manuskript einige Wochen ruhen ließ, wollte ich es mit frischem Blick überarbeiten. Ich dachte, ich könnte es vielleicht schon jemandem zum Lesen geben – sei es ein Freund oder ein Bekannter. Doch weit gefehlt! Das Manuskript wirkt immer noch so roh, als hätte ich die einzelnen Teile nur zusammengewürfelt. Es fehlt noch die Struktur, das Leben, das die Geschichte wirklich atmet. Selbst wenn Dialoge und Handlung soweit stehen, merke ich, dass das Manuskript noch lange nicht bereit ist, geteilt zu werden.

Vielleicht bin ich auch eine Art Perfektionistin, so wie ich es in meiner sonstigen Arbeit auch bin. Und vielleicht wird mein Roman nie wirklich „fertig“ sein, weil ich immer noch ein Detail finde, das verbessert werden könnte. Meine Figuren werden sich wohl auf ewig darüber beschweren, dass ich etwas vergessen habe oder ihre Geschichten nicht vollständig erzählt sind. Aber das gehört wohl dazu – der Prozess des Schreibens ist genauso langwierig wie kreativ, und manchmal eben ein wenig frustrierend.

Der Weg geht weiter – und ich bin gespannt, was mich in der Überarbeitungsphase noch alles erwartet.

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